Black Friday Schweiz 2018: wie man profitieren kann

Nach Thanksgiving locken US-Detailhändler mit grossen Rabatten in die Geschäfte. Die amerikanische Tradition hält auch in der Schweiz Einzug – nicht zur Freude von Konsumentenschützern(Black Friday Schweiz 2018: wie man profitieren kann)

Thanksgiving ist einer der wenigen wirklichen Feiertage in den USA. Die freie Zeit mit Familienidyll und Truthahnschmaus wird morgen aber nicht lange anhalten. Bereits am Abend müssen viele Amerikaner mit Jobs im Detailhandel wieder an die Arbeit. Für sie heisst es: Auf in die Rabattschlacht. Am Tag nach dem Erntedankfest ist Black Friday, einer der wichtigsten Tage im Geschäft der US-Detailhändler.

Mit Abschlägen von bis zu 70 Prozent locken die Händler die Weihnachtsshopper in die Geschäfte. Und sie fangen immer früher damit an. Öffneten einst die Läden am Freitagmorgen um 6 Uhr, wurde der Verkaufsstart auf Mitternacht vorverlegt. Inzwischen beginnt die Schnäppchenjagd bereits am Vorabend, teilweise schon um 16 Uhr.

790 Dollar für Weihnachtsgeschenke

Kein Wunder, warten auch Ökonomen und Börsianer gespannt auf die Verkaufsergebnisse des Black Friday. Klingeln die Kassen, kann das sogar zu einer kleinen Hausse an den Aktienmärkten führen. «Am Black Friday wird sich zeigen, ob wir an der Börse auf ein Weihnachtsrally hoffen können», sagt ein Händler. Und die Zeichen stehen gut. Mit der aufgehellten Wirtschaftsstimmung werden dieses Jahr höhere Umsätze erwartet. Gemäss Umfragen des Branchenverbandes National Retail Federation wollen die Amerikaner für ihre Präsente im Schnitt 790 Dollar ausgeben. Das sind 5 Prozent mehr als im letzten Jahr. Ein Viertel der Befragten will sogar mehr als 1000 Dollar ausgeben.

Ein Milliardengeschäft

Die Onlinehändler haben mit dem Cyber Monday, dem Montag nach dem Erntedankfest, einen eigenen Auftakt für das Weihnachtsgeschäft. Dieser spült noch mehr Geld in die Kassen. Letztes Jahr waren es laut dem Statistikportal Statista.com 1,7 Milliarden Dollar.

Das Geschäft läuft so gut, dass Onlineriesen wie Amazon inzwischen die ganze Thanksgiving-Woche über mit täglichen Schnäppchen aufwarten. Vom 24. November bis 1. Dezember lockt die Onlinekrake täglich zwischen 9 und 23 Uhr mit mehr als 5500 Schnäppchen. «Greifen Sie schnell zu, denn Angebote» können «blitzschnell vergriffen sein», fordern die Anbieter die Kunden schon fast penetrant auf. Und dies nicht nur in den USA.

Trend auch in der Schweiz

Die amerikanischen Onlineketten wollen mit ihrem Internetmontag auch in Europa grosse Geschäfte machen. Apple war im Jahr 2006 einer der Cyber-Monday-Pioniere in Europa. Besonders heftig rührt Amazon die Werbetrommel. Die Preisnachlässe betragen 50, 60 oder gar 75 Prozent. Inzwischen mischen auch heimische Ketten mit.

Conrad.ch wirbt mit der Black Week und unheimlich günstigen Preisen. Die Coop-Tochter Microspot.ch führt am Freitag einen Black-Friday-Sale durch. Und auf Blackfridaysale.ch buhlen gleich mehrere Onlineshops um Schnäppchenjäger. «Der Trend von Black-Friday- und Cyber-Monday-Angeboten ist auch in der Schweiz nicht aufzuhalten», sagt Patrick Kessler, Präsident des Versandhandelsverbands VSV. Vor allem in den Bereichen Konsumgüter und Heimelektronik gebe es Angebote.

Aufgeblasene Rabatte und flatterhafte Schnäppchenjäger

Was die grosse Rabattsause den Konsumenten wirklich bringt, ist umstritten. In Deutschland warnen Konsumentenschützer vor oftmals «künstlich aufgeblasenen Rabatten». Viele der fantastischen Preisnachlässe beruhten auf einem Vergleich mit unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller, hat die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in einem Vergleich herausgefunden. Doch kaum ein Händler berechne seinen Kunden im normalen Geschäft solche Preise, so die Konsumentenschützer. Angepriesene Superrabatte von 50 Prozent und mehr können damit leicht auf 20 Prozent schrumpfen.

 

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